Therapeuten

Darf sich jeder Therapeut oder Therapeutin nennen? Ja, grundsätzlich kann sich jeder so nennen, aber es ist wichtig, zwischen geschützten Berufsbezeichnungen und allgemeinen Begriffen zu unterscheiden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es verschiedene Arten von Therapeuten, die sich in Ausbildung, Tätigkeitsbereich und rechtlicher Anerkennung unterscheiden.

 

1. Psychologische und Psychotherapeutische Berufe

Diese Berufe befassen sich mit psychischen Erkrankungen, Verhaltensstörungen und emotionalen Problemen:

  • Psychotherapeut (DE, AT, CH) – Fachperson für psychische Störungen, geschützte Berufsbezeichnung mit Approbation oder Bewilligung
  • Psychologischer Psychotherapeut (DE) – Psychologe mit Therapieausbildung
  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut (DE) – Spezialisierung auf Kinder und Jugendliche
  • Psychiater – Arzt mit Facharztausbildung für psychische Erkrankungen, kann Medikamente verschreiben
  • Psychoanalytiker – Spezialist für Psychoanalyse nach Freud, Jung etc.
  • Verhaltenstherapeut – Schwerpunkt auf kognitiver Verhaltenstherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapeut – Therapieform, die unbewusste Konflikte behandelt
  • Systemischer Therapeut/Familientherapeut – Fokus auf Familiendynamik und Systeme
  • Gesprächstherapeut – Orientierung an klientenzentrierter Therapie nach Carl Rogers
  • Suchttherapeut – Spezialisierung auf Suchterkrankungen
  • Kunst-, Musik-, Tanz-, und Dramatherapeut – Therapie durch kreative Ausdrucksformen

2. Körper- und Bewegungstherapeuten

Diese Berufe befassen sich mit körperlicher Gesundheit, Rehabilitation und Bewegung:

  • Physiotherapeut/Krankengymnast – Rehabilitation nach Verletzungen, Krankheiten, OPs
  • Ergotherapeut – Unterstützung bei Alltagsfähigkeiten nach Krankheit oder Behinderung
  • Logopäde/Sprechtherapeut – Therapie von Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen
  • Osteopath – Ganzheitliche manuelle Therapie (nicht in allen Ländern als Heilberuf anerkannt)
  • Chiropraktiker – Behandlung von Wirbelsäulen- und Gelenkproblemen
  • Shiatsu-Therapeut – Asiatische Druckpunktmassage zur Entspannung
  • Feldenkrais-Therapeut – Bewegungsschulung zur Verbesserung der Körperwahrnehmung
  • Craniosacral-Therapeut – Sanfte Therapie zur Lösung von Spannungen im Körper

3. Alternative und Naturheilkundliche Therapeuten

Diese Berufe nutzen alternative Heilmethoden, die oft nicht wissenschaftlich anerkannt sind:

  • Heilpraktiker (DE) – Erlaubt, alternative Heilmethoden anzuwenden (nicht in AT & CH anerkannt)
  • TCM-Therapeut (Traditionelle Chinesische Medizin) – Akupunktur, Kräuterheilkunde
  • Homöopath – Anwendung homöopathischer Mittel
  • Ayurveda-Therapeut – Behandlung nach indischer Medizinlehre
  • Hypnotherapeut – Hypnose zur Behandlung psychischer und körperlicher Beschwerden
  • Kinesiologe – Methoden zur Stressbewältigung durch Muskeltests

4. Weitere Therapieformen

  • Sexualtherapeut – Beratung und Therapie bei sexuellen Problemen
  • Traumatherapeut – Behandlung von traumatischen Erlebnissen
  • Paar- und Familientherapeut – Spezialisierung auf Beziehungsdynamiken
  • Burnout- und Stresscoach – Prävention und Behandlung von Erschöpfungszuständen
  • ADHS-Coach – Unterstützung für Menschen mit ADHS

Jedes Land hat spezifische Regelungen, welche Therapieberufe anerkannt sind und welche Voraussetzungen es für die Berufsausübung gibt.

Alle o.g. Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit.